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Zusammenspiel mit den Profis

Die Lebenshilfe. Das ist nicht „die“ Lebenshilfe, das sind viele. Auch in Pinneberg. Das Projekt Mehr miteinander! und der Lebenshilfe-Treffpunkt sind ehrenamtlich geführt. Der Projektträger ist die „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Ortsvereinigung Pinneberg und Umgebung e.V.“, oder kurz: Lebenshilfe OV Pinneberg. Das ist ein gemeinnütziger Verein, der kein Geld verdienen darf – und das auch gar nicht will. Hier engagieren sich Menschen, die selbst eine Behinderung haben, Eltern und Angehörige mit Behinderung und Menschen, die finden, dass Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft so am Leben teilnehmen können, wie sie es sich wünschen. Und da ist viel zu tun!

Der Verein hat knapp 200 Mitglieder, die einen kleinen Jahresbeitrag zahlen. Andere spenden Geld und krempeln die Ärmel hoch, um etwas zu bewegen. Ganz wichtig ist bei einem Verein der Vorstand, der wird gewählt und ist für alles verantwortlich. Bei der Lebenshilfe OV Pinneberg sind das Peter Carstens, Evelyn Jungermann, Carola Kock, Freia Krohn, Gerhard Ramcke, Karin Reschke und Andreas Witten – alphabetisch nach dem Nachnamen aufgelistet. Mit Hierarchien haben nehmen sie es nicht so ernst, denn es kommt auf die Sache an. Das „Sagen“ haben alle und vertreten damit die Meinung der Vereinsmitglieder. Diese treffen sich einmal im Jahr zur Mitgliederversammlung, um miteinander zu sprechen. Der Vorstand trifft sich einmal im Monat und stimmt ab, was zu tun ist. Und regelmäßige E-Mails sorgen dafür, dass alle, die es interessiert, informiert sind.

Dann gibt es noch die Lebenshilfe Stiftung Südholstein, die für vieles Finanzielle zuständig ist. Die Lebenshilfe Kreis Pinneberg betreibt viele Kindergärten, die Frühförderung und Offene Ganztagsschulen – unter anderem an der Heideweg-Schule in Appen-Etz und an der Raboisenschule in Elmshorn. Damit nicht genug, denn ganz wichtig ist natürlich das Lebenshilfewerk für Menschen mit Behinderung. Dazu gehört die Werkstatt Eichenkamp an der Rellinger Straße, in der viele Menschen mit Behinderung arbeiten oder die Tagesförderstätte besuchen. Und die Wohnstätte am Hindenburgdamm, in der ungefähr 40 Erwachsene ihr Zuhause haben. Viele andere wohnen in Wohngruppen, auch in Elmshorn und Wedel, oder in ihrer eigenen Wohnung, wo sie ambulant betreut werden. Das bedeutet, sie leben allein, bekommen aber Unterstützung von Mitarbeitern der Lebenshilfe.

Das Projekt Mehr miteinander! ist eine Art Scharnier zwischen den Profis und den Ehrenamtlern im Verein. Denn damit viele Menschen von den Aktivitäten im Lebenshilfe-Treffpunkt erfahren, arbeiten alle zusammen und geben die Informationen weiter. Und steuern Ideen bei. Kommen vorbei oder nutzen die Räume. Die Fensteraufkleber mit unserem Logo mit den bunten Smileys hat uns der Geschäftsführer der Stiftung, Michael Behrens „geschenkt“. Sie machen in allen sieben Fensterscheiben auf den Treffpunkt aufmerksam, das ist klasse. Alle zwei Wochen nutzt die Freizeitgruppe der Teestube unsere Räume. Das ist ein bezahltes Angebot, eine Art Club. Und wer in den Treffpunkt kommt, darf mal unverbindlich reinschnuppern und möchte vielleicht beitreten. Umgekehrt lernen so die Teestuben-Leute den Treffpunkt kennen und kommen dann zur Kaffeestunde, zum Basteln oder zum Lese-Club…

Wir treffen uns auch regelmäßig zu Gesprächen miteinander, telefonieren und finden gemeinsam heraus, wie was und wann mit wem am besten funktioniert. Es ist eine super Zusammenarbeit in der Lebenshilfe: Hauptamtliche (also bezahlte!) Mitarbeiter und ehrenamtlich Engagierte. Das ist etwas Besonderes. Und alle haben etwas davon.