Posted on

„Inklusiv in Kontakt“ mit… dem Kreisjugendring Pinneberg

75 Jahre Kreisjugendring Pinneberg – fünf Jahre Mehr miteinander! für Menschen mit und ohne Behinderung, was haben wir miteinander zu tun? Seitdem Corona die Welt zu neuen Formen der Zusammenarbeit gezwungen hat, eine ganze Menge. Wenn keine Projekt-Aktivitäten stattfinden können, nutzen wir die Zeit für die virtuelle Vernetzung. Selbst meine Quarantäne-Woche im Ausland Anfang Januar hatte in dieser Hinsicht einen Vorteil: Statt im Flugzeug zu sitzen konnte ich beim virtuellen Neujahrtreffen dabei sein.

Inklusion spielt für den KJR Pinneberg auch im Jubiläumsjahr eine Rolle. Das begrüße ich sehr – in meiner beruflichen Aufgabe und als Mutter eines Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung. Als ungeduldige Mutter, will ich ergänzen. Umso großartiger, dass rund ein Jahrzehnt, nachdem „Inklusion“ zum Schlagwort wurde, Bewegung auf allen Ebenen spürbar ist: Im Kreis Pinneberg, im Nachbarkreis, auf Landesebene, bei den Verbänden, in vielen Projekten. Das zu spüren, bestärkt zum gemeinsamen Weitermachen für ein Anliegen, bei dem wir alle den langen Atem und eine unerschütterliche Überzeugung brauchen. Bei dem wir uns gegenseitig im Netzwerk Mut machen, Ideen entwickeln und Partner finden.

Regelmäßig nehme ich an der AG Inklusion teil. Wir haben auf das inklusive Kickerturnier zurück geblickt, das im vorigen August statt fand: kostenlose Teilnahme, organisatorisch gut aufgestellt, höhenverstellbarer Kickertisch für Rolli-Fahrer vorhanden, Spaß und Gemeinschaft, Medaillen für alle, Stimmung, die Lust auf mehr macht – so fasste es KJR-Geschäftsführer Ingo Waschkau zusammen. Wenn ein Angebot von Herzen gemacht werde, übertrage sich das: „Da liegt Potenzial!“ Das sehe ich genau so. Mein Sohn war ein inklusiver Premieren-Teilnehmer und freut sich schon auf die Neu-Auflage am 12. August 2022.

Was können wir tun, um mehr Inklusion zu erzielen – wie gelingt es, mehr Menschen mit Behinderung zu den offenen und gut aufgestellten Veranstaltungen zu locken? Darüber haben wir in den Treffen im Netz gemeinsam nachgedacht.

Ein „Kümmerer-Netzwerk aufbauen“ halte ich für sehr wichtig!

  • Wenn Familien darauf vertrauen, dass es ein sicheres Angebot ist – dann lassen sich darauf ein, ihr Kind loszulassen. Wir müssen die große Aufgabe für die Eltern erkennen und sie dabei unterstützen.
  • Wenn Fahrgemeinschaften aus weiter entfernten Orten gebildet werden – dann kommen auch Kinder ohne „Eltern-Taxi“ nach Barmstedt. Wir müssen den Weg zum Turnier als Teil der Veranstaltung mit planen.
  • Wenn Ansprechpartner vor Ort (zum Beispiel in den Schulen und Förderzentren) persönlich werben – dann kommt die inklusive Botschaft besser in den Familien an. Wir müssen die Kommunikation auf die Aufgabe zuschneiden.

Birgit Hammermann aus der KJR-Geschäftsführung fasste zusammen, dass die Denkmal geschützte Jugendbildungsstätte „sicher nicht die Vorzeige-Einrichtung für Inklusion“ sei, es gebe viel zu tun: „Wir werden eingehen auf individuelle Bedürfnisse, uns für den jeweiligen Fall öffnen, die Lage besprechen und Lösungen fassen.“/

Eindruck vom Kickerturnier 2021, rechts Simon Schütt vom KJR