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Ideen flutschten wie frisch gebratene Spiegeleier

20 Eier hatte ich von meinem Wrister Hühner-Bauernhof mitgebracht – und habe sie alle in die Pfanne gehauen. War lecker und ging weg, wie… gebratene Eier. Das ganze Frühstück „flutschte“ so problemlos wie die Spiegeleier aus der Pfanne. 19 Menschen waren wir beim Ideen-Frühstück am 7. Juli im Treffpunkt. 
Mich herausgerechnet, waren wir genau halbe-halbe, also mit und ohne Behinderung. Jeder hat mitgeholfen, von der gemeinsamen Einkaufsplanung, über Tischdecken und Kaffeekochen bis zum gemeinschaftlichen Besorgen bei Edeka.  Besonderen Dank an Antje Ro. für das Meistern der Herausforderung und an Florian fürs Ausrechnen!!! Wir haben uns einmal mehr selbst gezeigt: Zusammen kriegt man alles viel besser hin. Spaß macht es obendrein. Und wenn wir Glück haben, bringt jemand einfach so Rosen mit – das hat Christin getan und uns alle erfreut mit zwei riesigen, duftenden Sträußen, die am Ende aufgeteilt wurden.
Zwei Anmeldungen mit Unterstützungswünschen sind eingegangen, aber trotz angebotener Unterstützung sind die beiden nicht gekommen. Schade. Vielleicht braucht es einfach noch ein paar mehr Anläufe und Geduld. Das Teamwork zwischen den Haupt- und Ehrenamtlichen hat jedenfalls wieder mal super geklappt, dafür herzlichen Dank!

Bei frischen Brötchen und gebratenen Eiern wollten wir herauszufinden – worauf wir Lust haben, wie alle dabei sein können, was wir tun müssen, damit es klappt.
Andrea hat uns vom wunderbaren Ausflug ins Miniatur-Wunderland berichtet. Ein prima Rezept für das Gelingen gemeinsamer ehrenamtlicher Aktivitäten: 

– Mit ein paar Leuten ins Gespräch kommen und eine Idee haben. („Mal einen Ausflug machen.“)
– Eine konkrete passende Gelegenheit ausgucken. („Rolli-Abend im Miniatur-Wunderland – weniger Besucher da, günstiger Eintritt am 14. Mai.“)
– Das Gefühl spüren, es gern in die Hand nehmen zu wollen und Menschen finden, die auf jeden Fall mitmachen. („Würde ich gern machen. Meine Tochter und meine Mutter kommen auf jeden Fall mit.“)
– Absprechen, ob und wie man das bewerben möchte. („Karin hat den Flyer gemacht, Antje hat es übers Internet und im Treffpunkt veröffentlicht. Presse nicht gewünscht. Private Kontakte zusätzlich.“)
– Festlegen, wer alles koordiniert. („Mache ich selbst, dann behalte ich den Überblick: Anmeldungen telefonisch und per Email direkt zu mir.“)
– Gucken, ob die Mischung der Gruppe stimmt. („16 war für mich OK – und es passte auch gut zusammen. Das war mir wichtig, um zu wissen, das schaffen wir.“)
– Treffpunkt und Organisationsablauf festlegen und kommunizieren. („Gruppe trifft sich um fünf am Pinneberger Bahnhof, und wir sind um neun zurück.“)
– Genießen!!! („Bahnfahren, ankommen, erstmal was essen. Jeder für sich los und doch immer wieder getroffen. Ausruhen, wie jeder Lust hatte. Und um 20 Uhr waren alle wieder versammelt!“)
– Bei Bedarf sich gegenseitig unterstützen und aufeinander aufpassen. („Meine Mutter musste sich hinsetzen und bekam Gesellschaft. Thomas’ Krise auf der Rolltreppe haben wir gemeinsam gemeistert.“)

Letzteres ist ganz, ganz wichtig: Thomas brauchte Hilfe auf der Rolltreppe. Er hat sie bekommen – die Gruppe hat das geschafft.
Und er hat uns beim Frühstück selbst davon berichtet: „Thomas war tapfer!“
Mit Unerwartetem muss gerechnet werden – aber es macht auch Sinn, vorher abzuklären, ob etwas nicht Bekanntes zu beachten ist. (Z.B. in der Wohngruppe fragen, ob etwas zu beachten ist – vielleicht wäre dann Thomas’ Rolltreppenproblem bekannt gewesen und man hätte es umgehen können.) Allerdings – dann hätte Thomas sich nicht als tapfer und die Gruppe sich nicht als so stark erlebt, wie sie war… Alles ist nicht vorwegzunehmen. Wir sind mitten im Leben. Trotzdem haben wir erkannt, dass wir uns hier noch besser vorbereiten können und wollen.

Was wir planen, ist freiwillig.
Hätte sich Andrea an diesem Abend nicht gut gefühlt, hätte der Ausflug nicht stattgefunden. („Dann hätte ich das abgesagt.“) Das wäre zwar schade gewesen, aber richtig: Niemand hat Anspruch auf etwas, das freiwillig und ehrenamtlich auf die Beine gestellt wird. Jeder, der etwas organisiert tut dies aus freien Stücken und mit der Kraft, die ihm/ihr zur Verfügung steht – und darf nicht nur, sondern muss darauf achten. Nur dann geht es. Ein schlechtes Gewissen nützt niemandem, über die eigenen Kräfte zu gehen auch nicht. Wichtiges Prinzip!
Genauso wichtig daher, dass niemand ganz allein etwas auf die Beine stellt: Immer mindestens zu zweit. Organisatorische Unterstützung findet sich – dafür ist die Koordinationsstelle da. NICHT für das verantwortliche Durchführen von Aktivitäten, wohl aber für das gemeinsame Planen, Kommunizieren, Abrechnen – und Überprüfen, auch im Nachhinein. Dann ist sichergestellt, dass alles, was wir lernen, allen anderen zur Verfügung steht. 

Ostsee, Hansa-Park, Elbe-Einkaufszentrum: gewünschte Ausflugsziele… Wenn jemand die Wünsche aufnimmt, kann etwas draus werden.
Bereits konkrete Aktivitäten-Vorhaben, für die weitere Mitmacher gesucht werden:

– Tierpark Hagenbeck (Andrea + ???)
– Kochen im Treffpunkt (Barbara + ???)
– Eis-Party im August (Karin, Maik und Anett), VOR dem Treffpunkt, kombiniert mit der Verkauf der Werkstatt-Zeitung (und Blumen?)
– Ausfahrt auf der Elbe mit dem Tiedenkieker (Peter + ???)
– Malen im Treffpunkt (Susanne + ???)
– Tierschutz vor dem Treffpunkt (Sarah + ???)
– Schwimmen (Ina + ???)

Wer etwas plant, möchte gern Unterstützung, aber keine „Vorschriften“ von außen. Es kann sein, dass Aktivitäten sich trotz großem Engagement nicht entwickeln. Manchmal funktionieren Alternativen, manchmal nicht.
Unvorhergesehenes kann Pläne über den Haufen werfen.
UND DAS ALLES IST OK!

Offenheit. Ehrlichkeit. Vertrauen. So gelingt Mehr miteinander!
Alle zusammen sind wir einfach klasse. Finde ich. Und ich glaube, nicht nur ich.