Ein Ausflug voller Begegnungen und Freude – ein Gastbeitrag von Steffi Drechsler
„Am Fahrkartenautomaten treffen wir uns um viertel vor 10. Wenn ich dich sehe,
weiß ich, dass du Steffi bist.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Jürgen am
Telefon von mir. Zwei Tage später stand ich am Pinneberger Bahnhof, gespannt auf
Jürgen und das, was kommen würde. Zum Fahrkartenautomaten haben wir es dann
gar nicht geschafft, weil wir uns mit einem einzigen Blick sofort gefunden haben. Und
von da an blieben wir die nächsten sieben Stunden beisammen.
Der Ausflug in den Schmetterlingsgarten war der Auftakt meines Praktikums beim
Möglich-Macher Projektbüro. Diese Lernreise an einem sonnigen Tag Anfang September führte mich nicht nur an einen schönen Ort, sondern schenkte mir auch viele wertvolle Begegnungen. Gleich am Bahnhof lernte ich auch Ina, Erika und Antje (Roschmann) kennen. Schon die Bahnfahrt verging wie im Flug. Die Gespräche waren lebendig, und ich hatte die Gelegenheit, viele spannende Dinge zu erfahren – über Inas Kunst, Erikas Reisen, Jürgens Freude über seine neue Wohnung und Antjes Engagement im Lebenshilfe-Treffpunkt.
In Aumühle angekommen, machten wir 23 Menschen uns in unterschiedlichen Konstellationen auf den Weg zum Schmetterlingsgarten. Einige von uns wurden von Autofahrern
mitgenommen, andere entschieden sich für einen kleinen Spaziergang durch den
Wald. Am Ziel angekommen, fanden wir uns schließlich alle zu einer bunten Gruppe
– eine vielfältige Gemeinschaft, in der jede und jeder seinen Platz hatte. Inklusion.
Das Tropenhaus war magisch. Schmetterlinge in den verschiedensten Farben und
Größen schwebten um uns herum. Diese zarten Wesen zu beobachten, war ein
besonderes Erlebnis. Bei Marek ließ sich sogar ein Schmetterling auf seinem T-Shirt
nieder. Auch die Raupen und Puppen waren faszinierend. Einige Puppen waren so
kunstvoll verziert, dass sie als Vorlage für Schmuck dienen könnten. Jule hatte sogar
das Glück, einen Schmetterling beim Schlüpfen zu beobachten.
Für andere war das gemütliche Beisammensein bei Kaffee und Kuchen das Highlight
des Tages. Es war nicht nur die Umgebung, die diesen Ausflug so besonders machte,
sondern vor allem das Gefühl, gemeinsam unterwegs zu sein, den Tag zusammen zu
gestalten und zu genießen.
Natürlich gab es, wie bei jedem Ausflug, auch Herausforderungen – sowohl im Vorfeld
als auch während des Tages. Doch diese wurden von allen auf beeindruckende Weise
gemeistert. Die inspirierende Überzeugung von Antje Hachenberg, dass wir gemeinsam diesen Ausflug
möglich machen können, schwang immer mit. Es ging darum, das Miteinander zu
erleben und die kleinen Abenteuer, die der Tag bereithielt, zusammen zu genießen.
Als ich am späten Nachmittag mit dem Fahrrad nach Hause fuhr, war mein Herz erfüllt
– von Dankbarkeit für die vielen schönen Begegnungen, die Erlebnisse und die
spürbare Gemeinschaft, die diesen Tag so besonders gemacht haben.
Fotobeiträge: Sammlung